Die Erbpacht ist eine besondere Art des Immobilienkaufs. Hierbei erwirbt der Käufer zwar die Immobilie, jedoch nicht das zugehörige Grundstück. Der Käufer schließt mit dem Eigentümer des Grundstücks einen Erbbaurechtsvertrag, welcher den Käufer dazu berechtigt, das Grundstück für eine lange Zeit von bis zu 99 Jahren zu nutzen. Im Gegenzug dafür muss der Käufer eine regelmäßige Zahlung für das Nutzungsrecht, den Erbbauzins, leisten. Die Immobilie kann wie bei einem regulären Immobilienkauf beliehen, vererbt oder weiterverkauft werden.
Nach Ablauf der Laufzeit erhält der Eigentümer des Grundstücks sowohl das Grundstück als auch die darauf befindliche Immobilie zurück. Im Gegenzug zahlt der Eigentümer des Grundstücks dem Käufer eine Entschädigung für den Wert der Immobilie. So ist der Immobilienkauf auch ohne den Erwerb eines Grundstücks, welches teilweise sehr kostspielig sein kann, möglich.
Der Immobilienkauf mit einer Erbpacht bietet sowohl Vor- als auch Nachteile:
Ob sich eine Erbpacht lohnt, hängt von den zukünftigen Plänen der Käufer mit der Immobilie ab. Soll die Immobilie als Kapitalanlage erworben werden, ist eine Erbpacht meist der falsche Weg. Nach Ablauf der Laufzeit des Erbpachtvertrags zahlt der Eigentümer des Grundstücks zwar eine Entschädigung an den Käufer für die Immobilie aus, jedoch fällt diese in den meisten Fällen deutlich niedriger aus, als der Gebäudewert der Immobilie es vermuten lassen würde. Auch wenn die Immobilie weitergegeben oder vererbt werden soll, bietet die Erbpacht nicht dieselbe Sicherheit wie der reguläre Erwerb einer Immobilie.
Liegt der Fokus des Käufers jedoch darauf, mit wenig Eigenkapital und einer geringen monatlichen Belastung zu erwerben, kann sich die Erbpacht lohnen. Besonders dann, wenn die Wertentwicklung der Immobilie zweitrangig ist und eine lange Nutzungsdauer geplant ist. Durch den geringeren anfänglichen Kapitalbedarf fallen die monatlichen Kreditraten deutlich niedriger aus. Auch der Erbbauzins ist meist vergleichsweise günstig. Beim Hauskauf mit wenig Eigenkapital steigt die Eigenkapitalquote der Finanzierung, da die Darlehenssumme deutlich geringer ausfällt.